Dieses Modell sollte eigentlich ein Spitzenmodell werden, aber leider hatte es im Zuge der Produktionsvorbereitung auch wieder nicht gereicht. Gut gelöst wurde das Laufwerk, welches so, als erstes Heimbandgerät der DDR ab Werk auch für Doppelspielband geeignet ist. Schlecht ist, daß nur noch 15-er Spulen nutzbar sind und damit die Besitzer der Vorläuferserien angeschmiert dastanden. Das BG 26 sollte gemäß Pflichtenheft über eine integrierte Mischeinrichtung verfügen. Sie wurde letztendlich gestrichen da es nicht möglich war, geeignete Transistoren zu beschaffen und die Realisierung in Röhrentechnik weder ökonomisch noch elektrisch machbar gewesen ist. Dazu muß man wissen, daß die Hauptleiterplatte des BG 26 mit der des BG 20-6 identisch ist, ausgenommen zwei oder drei Bauelemente die wegen der geringeren Transportgeschwindigkeiten des BG 26 mit anderen Werten bestückt sind. Das BG 26 macht optisch einen guten Eindruck - solange es neu ist! Nach kürzester Zeit wird aber leider die Polystyrolhaube vom Staubwischen durch die bekannten, häßlichen Kratzspuren verunziert und, meist brauchte es nicht lange, daß eines oder beide langen Seitenlaschen abbrachen. Ein Graus ist ebenso dieses jämmerliche Polystyrolgehäuse, durch welches das ganze Gerät regelrecht abgewertet wird. Um es einiogermaßen vernünftig transportieren zu können, gehört noch ein spezieller Aufbewahrungskoffer dazu. Der ist leider auch alles andere als wirklich stabil denn Boden und Deckel sind absolut weich. Ein gewöhnlicher Hartpappekoffer wäre hier deutlich besser geeignet doch es sollte ja auch noch irgendwie elegant wirken - was man halt 1963 darunter verstand.
Es muß kritisch angemerkt werden, daß das in den Endfünfzigern vom Fernmeldewerk Leipzig entwickelte und gefertigte KB100 dem BG 26 insgesamt überlegen ist. Nicht nur von der Funktionalität sondern auch von Stabilität und einem besseren Preis.